Image-Problem im Handwerk: 7 Ideen, mit denen Betriebe ihr Ansehen aufpolieren

Image-Problem im Handwerk: 7 Ideen, mit denen Betriebe ihr Ansehen aufpolieren

Hamburg (ots). Dem Handwerk werden einige Eigenschaften zugeschrieben, die der gesamten Branche einen abschreckenden Ruf verleihen: schlecht bezahlt, körperlich sehr anstrengend, männerdominiert – um nur einige zu nennen. Dabei treffen die meisten dieser Vorurteile längst nicht mehr zu. „Um dem schlechten Ruf der Branche entgegenzuwirken, müssen die Betriebe aktiv kommunizieren, wie es wirklich bei ihnen aussieht. Um dabei die junge Zielgruppe von potenziellen Auszubildenden zu erreichen, bieten sich insbesondere die sozialen Medien an“, erklärt David Cordes. Er ist Recruiting-Experte für mittelständische Bau-, Handwerks- und Industrieunternehmen und kennt die Probleme der Betriebe genau. Gerne verrät er in diesem Artikel seine Ideen, wie Betriebe ihr Image verbessern und Bewerber erreichen.

1. Vorurteile ausräumen

Generell erleben gerade viele Handwerksbetriebe einen Einstellungsrückgang im Nachwuchsbereich. Zwar gibt es noch einige Bewerbungen für Ausbildungsplätze, viele der Kandidaten sind jedoch wenig bis gar nicht für eine Azubi-Stelle geeignet. Die Betriebe stehen heute vor einem Dilemma: Einerseits benötigen sie junge Menschen mit Potenzial, andererseits werden die Schulabgänger heute von Gesellschaft und Familien dazu angehalten, möglichst zu studieren oder eine sichere Stelle bei den Behörden anzunehmen.
Das liegt auch an den vielen Vorurteilen, die über das Handwerk kursieren – hier können die Unternehmen durch gekonnte Eigendarstellung effektiv gegensteuern. So sollten die Betriebe vor allem den Abwechslungsreichtum des Berufsfeldes, die vielen Aufstiegschancen bis hin zum Meister und besonders die krisenfeste Anstellung in den Mittelpunkt stellen. Das wichtigste Argument für junge Menschen: Richtig angepackt, lässt sich als gut ausgebildeter Handwerker hierzulande viel Geld verdienen.

2. Einblicke geben

Viele Schulabgänger haben mittlerweile völlig falsche Vorstellungen vom Handwerksberuf und haben nur das Bild vom altgedienten Vorarbeiter im Kopf. Dieses Vorurteil lässt sich am besten ausräumen, wenn man die eigenen Beschäftigten auf sozialen Medien wie Facebook oder TikTok zu Wort kommen lässt und so zu Botschaftern für junge Leute macht. Wer den modernen Alltagsbetrieb im Handwerk über Fotos, Videos und Interviews mit bereits vorhandenen Azubis aufzeigt, kann den potenziellen Bewerbern die vielen Vorteile dieses spannenden Berufsbildes vermitteln.

3. Chancen thematisieren

Auf der anderen Seite haben manche Unternehmer heute den Eindruck, dass die jungen Menschen sich bei der Arbeit nicht mehr anstrengen wollen. Das ist jedoch ein Irrtum: Der Nachwuchs hat heute viele verschiedene Möglichkeiten und Perspektiven bei der Berufswahl – und will diese nur bestmöglich nutzen. Daher sollten Handwerksbetriebe bei der Gewinnung neuer Azubis gezielt die Aufstiegschancen im Handwerk aufzeigen: So lohnt sich ein Hinweis auf die vielen Spezialisierungsmöglichkeiten, den späteren Meisterbrief bis hin zur eigenen Selbstständigkeit mit guten Verdienstmöglichkeiten in einem krisensicheren Beruf.

4. Die richtigen Plattformen nutzen

Zudem wird heute oft auf die Bedeutung neuer sozialer Medien wie Instagram und TikTok für eine erfolgreiche Nachwuchsgewinnung hingewiesen. Das ist natürlich richtig, jedoch sollten auch Werbebotschaften auf mittlerweile althergebrachten Plattformen wie Facebook oder auf Printmedien nicht vernachlässigt werden: Bei Schulabgängern ist die Ausbildungsplatzsuche meist eine Angelegenheit des ganzen Bekannten- und Freundeskreises. Indem Unternehmen sich bei der Azubi-Suche möglichst breit aufstellen, können sie von Weiterempfehlungen des sozialen Umfeldes der jungen Menschen profitieren.

5. Lokal engagieren

Ebenfalls wieder wichtiger wird das klassische Sponsoring, etwa vom regionalen Fußball oder Handballverein. Hier kann man oft schon mit einem kleinen vierstelligen Betrag eine große Wirkung erzielen, indem man sich bei den jungen Menschen in der Region positiv im Gedächtnis verankert. Wenn es dann an die Berufswahl geht, ist man im Ort bereits eine allseits bekannte Option.

6. Benefits anbieten

Ähnlich wie bei den Fachkräften besteht auch bei den Azubis heute ein Bewerbermarkt – die besseren Kandidaten können also oft zwischen vielen Ausbildungsangeboten wählen. Handwerksbetriebe können sich hier von Wettbewerbern absetzen, indem sie ausdrücklich auf die Vorteile einer Ausbildung in ihrem Unternehmen verweisen. So entstehen etwa durch Beihilfen zum Mittagessen oder kostenlose Handyverträge nur geringe Kosten, diese können jedoch bei der Entscheidung der jungen Leute für einen Ausbildungsplatz einen wichtigen Faktor darstellen.

7. Bewerbungsprozesse vereinfachen

Nicht zuletzt sollten sich die Unternehmen bewusst machen, dass die Zeit der umfangreichen Bewerbungsprozesse mit zahlreichen Unterlagen und Motivationsschreiben vorbei ist. Wer als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden möchte, sollte auf effektive Wege für die Bewerber achten. Zumindest eine Kurz-Bewerbung muss durch wenige Klicks auf einer Website oder den sozialen Medien möglich sein. So können die Betriebe danach zum Beispiel Kennenlerngespräche führen oder die potenziellen Azubis mit einem Probetag vom eigenen Unternehmen überzeugen, ohne zunächst unnötig hohe Hürden aufzustellen.

Quelle Text/Bild: Cordes Consulting GmbH


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