Wer einen außergewöhnlichen Beruf erlernen möchte, wird in unserer Rubrik „seltene & besondere Handwerksberufe“ vielleicht fündig. Für die nächsten Wochen stellt Ihnen „Die Werkstatt“ jede Woche einen seltenen, besonderen oder vergessenen Handwerksberuf vor. Diese Woche präsentieren wir einen steinigen, staubigen und sehr interessanten Handwerksberuf mit Perspektive.
Was macht ein Naturwerksteinmechaniker?
Der moderne Beruf des Naturwerksteinmechanikers hat sich als Erweiterung aus den alten Berufsbildern Steinmetz und Steinbildhauer heraus entwickelt. Die Bearbeitung von Steinen ist zwar bei allen drei Berufen die elementare Tätigkeit, jedoch hat die Spezialisierung des Naturwerksteinmechanikers andere Schwerpunkte. Die Herstellung von großflächigen glänzend polierten Bodenplatten, Terrassenplatten, Badausstattungen aus Marmor oder Gebäudefassaden aus Beton, Zement oder Gips gehören zu den Aufgaben des Naturwerksteinmechanikers. Handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen sind die besten Voraussetzungen für diesen Beruf. Wer gerne mit computergesteuerten Maschinen und Natursteinmaterialien arbeitet, und keine Scheu vor Staub hat, der kann seine berufliche Erfüllung als Natursteinmechaniker finden. Bei der Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker bzw. zur Naturwerksteinmechanikerin ist vorab zwischen 3 Fachrichtungen zu wählen:
- Maschinenbearbeitungstechnik
- Schleiftechnik
- Steinmetztechnik
Was umfasst die Ausbildung?
Naturwerksteinmechaniker mit der Fachrichtung Maschinenbearbeitungstechnik sind auf die Bearbeitung des Rohmaterials spezialisiert und arbeiten sowohl mit computergesteuerten Maschinen und Anlagen als auch mit handgeführten Maschinen für feine Arbeiten. Diese Fachrichtung beinhaltet die Programmierung der Maschinen ebenso wie die präzise Ausrichtung der Werkstücke.
Die Fachrichtung Schleiftechnik hat die Oberflächenbearbeitung im Fokus. Dabei werden die Natursteinplatten mit Schleifmaschinen geschliffen und poliert, sodass diese als Bodenbeläge in Flughäfen, Hotellobbys oder Empfangshallen einen glänzenden ersten Eindruck hinterlassen. Die Schleiftechnik erfolgt maschinell mit programmierbaren Schleif- und Poliermaschinen als auch in Handarbeit mit Schleifmitteln.
Bei der Fachrichtung Steinmetztechnik wird der Naturstein in Form gebracht. Hier kommen spezielle Steinbearbeitungsmaschinen genauso zum Einsatz wie die Handwerkzeuge Hammer und Meißel. Neben dem Behauen von Platten und Fliesen werden bei der Steinmetztechnik auch Steine für Fassaden, Säulen oder Denkmäler gefertigt.
Naturwerksteinmechaniker – Maschinenbearbeitungstechnik – Beruf
Gute Perspektiven bieten alle drei Fachrichtungen. Nach der Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker stehen Weiterbildungsmöglichkeiten zum Techniker in Steintechnik, dem Industriemeister als auch ein Studium der Baustoffingenieurwissenschaft oder des Bauingenieurwesens an. Wer sich für diesen Beruf interessiert, kann detaillierte Informationen bei der Bundesagentur für Arbeit finden.
Weitere seltene und besondere Handwerksberufe
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Uhrmacher/in
Steinmetz/in und Steinbildhauer/in
Metallbildner/in
Forstwirt/in
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