Wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich Späne. Bei vielen Arbeiten auf dem Bau wird dagegen Staub aufgewirbelt. Einen gefährlich hohen Teil davon atmen die Beschäftigten ein, wenn keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Abhilfe schaffen etwa Bau-Entstauber und Luftreiniger, wie die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) mitteilt. Für die Anschaffung solcher Vorrichtungen gewährt die BG BAU den Unternehmen finanzielle Zuschüsse.
Viel Staub wird nicht nur durch Baufahrzeuge oder beim inzwischen verbotenen Trockenkehren aufgewirbelt. Insbesondere handgeführte Bearbeitungsmaschinen, wie Fräsen, Schleifer oder Bohrer erzeugen ohne Schutzvorrichtung schnell 100 Milligramm Staub pro Kubikmeter Luft. „Dabei arbeitet niemand gern stundenlang in Staubwolken, das stört und ist zudem mit notwendigen Reinigungsarbeiten verbunden“, sagte Norbert Kluger, Leiter des Bereichs Gefahrstoffe bei der Hauptabteilung Prävention der BG BAU.
Staub ist lästig und gefährlich
Doch Staub ist nicht nur lästig, sondern auch gefährlich, besonders wenn er tief in die Lunge eindringt, so die BG BAU. Feinste Staubpartikel um 1 µm (ein Tausendstel Millimeter) brauchen sieben Stunden, ehe sie einen Meter sinken und der Staub kann die Lungenbläschen über lange Zeit verkleben. Wenn Beschäftigte jahrelang hohe Staubmengen einatmen, wird der natürliche Reinigungsprozess der Lunge nachhaltig geschädigt.
Ein besonderes Problem, weil krebserzeugend, ist der Quarzgehalt in vielen Baumaterialien, so Kluger: „Beim Bearbeiten oder bei Abbrucharbeiten wird Quarzstaub freigesetzt und kann ohne Schutzmaßnahmen zu ernsten Erkrankungen führen“: 1.479 Anzeigen auf Verdacht einer staubbedingten Berufskrankheit – Silikose, Siliko-Tuberkulose und Lungenkrebs auf Grund von Quarzstaub – registrierten die gewerblichen Berufsgenossenschaften im Jahr 2016. Für 372 Beschäftigte endete die Krankheit tödlich. Allein die BG BAU registrierte im gleichen Jahr 338 Verdachtsanzeigen und 31 Todesfälle.
Finanzielle Anreize für den Kauf von Bau-Entstaubern
In diesem Zusammenhang hat Kluger auf das Aktionsprogramm „Staubminimierung beim Bauen“ hingewiesen, die von wichtigen Verbänden der Bauwirtschaft, den Bundesministerien für Arbeit und Soziales sowie für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und vom Umweltbundesamt getragen wird. Ziel ist es, die Akzeptanz moderner staubarmer Techniken bei allen am Bau Beteiligten nachhaltig zu verbessern. Der Slogan zum Bündnis „Staub war gestern!“ vermittelt einprägsam das Ziel der Partner.
Aber auch für die Baubetriebe gibt es Handlungsbedarf, zumal der Einsatz von Maschinen wie Steinsägen, Winkelschleifern oder Mauerfräsen ohne Staub-Absauger inzwischen verboten wurde. Um einen Rückgang der Berufskrankheiten zu erreichen, gewährt die BG BAU den Unternehmen finanzielle Anreize für die Anschaffung von Bau-Entstaubern, Vorabscheider für Bau-Entstauber, Absaug-Bohrer, Staubschutzwände sowie Luftreiniger. Antragsberechtigt sind gewerbliche Mitgliedsunternehmen der BG BAU mit mindestens einem Beschäftigten.
Quelle: BG Bau
Hier gibt’s Informationen
Informationen zu den Fördersummen unter www.bgbau.de/praemien. Weitere Informationen unter https://www.staub-war-gestern.de/.
Anfragen unter der E-Mail: arbeitsschutzpraemien@bgbau.de, Antragsteller erhalten Auskünfte unter Telefon: 0231 5431-1007.
Auf das Förderprogramm aufmerksam macht auch der Hersteller Festool, der eine Reihe professioneller, förderbarer Bau-Entstauber im Programm hat. Unter https://www.festool.de/kampagnen/bg-bau/sauger#Ablauf gibt Festool weitere Informationen über den Ablauf der Förderungen und stellt auch die eigenen förderbaren Geräte vor.