Weniger Schotter, mehr Grün – Inspiration für wetterfeste Grünflächen

Weniger Schotter, mehr Grün – Inspiration für wetterfeste Grünflächen

Nach einer aktuellen Umfrage von Gardena[1] haben 83 Prozent der Deutschen die Möglichkeit zu gärtnern, viele nutzen private Grünflächen zur Erholung, Selbstversorgung oder als erweitertes Wohnzimmer. Doch das erhöhte Aufkommen von extremen Wetterereignissen verlangt nach Gärten, die sich anpassen können. Effiziente Wassernutzung und ein artenreiches Ökosystem sind Elemente einer widerstandsfähigen Bepflanzung. Hier haben deutsche Gärtner noch Aufklärungsbedarf, spielt doch für rund 70 Prozent bei der Gartenplanung die Berücksichtigung von Biodiversität noch keine Rolle.

Private Grünflächen sind so unterschiedlich wie ihre Gärtner und können ganz verschiedene Funktionen haben. Nutzgarten, Spielwiese oder dekorativer Vorgarten als die Visitenkarte der Eigentümer – Form und Funktion sind kaum Grenzen gesetzt. Doch auch der kleinste grüne Fleck sollte sich auf das geänderte Klima einstellen, damit er für Starkregen, Hitze- und Trockenheit gewappnet ist. Denn Dürreperioden setzen den Pflanzen stark zu, die zusätzliche Bewässerung kann teuer werden. Und wenn es plötzlich zu viel Nass gibt, werden manche Pflanzungen in Mitleidenschaft gezogen. Dies gilt es zu verhindern, sagen doch 56 Prozent der Befragten, dass ihnen private Grünflächen wie Balkon, Terrasse oder Garten sehr wichtig sind.

Stabile Ökosysteme für robuste Gärten

Besonders stark gegenüber extremem Wetter sind naturnahe, langjährig angelegte Grünflächen. In ihnen finden sich schattenspendende Bäume, mehrjährige Stauden, Bodendecker. Sie halten mit ihren Wurzeln die Erde auch bei Starkregen, und sind durch ihre tiefergehende Verwurzlung auch toleranter gegenüber Hitze und Trockenperioden. Heimische Pflanzen werden hier so nebeneinandergesetzt, dass sie sich gegenseitig unterstützen oder einen ähnlichen Wasserbedarf haben – so gelingt eine bedarfsorientierte Bewässerung leichter. Sie bieten fast das ganze Jahr über Heim und Nahrung für die Fauna und gestalten die Grünfläche abwechslungsreich und farbenfroh. Tiere benötigen diesen ganzjährigen Lebensraum, der langfristig angelegt ist, damit sie sich dauerhaft im Garten ansiedeln können. So etabliert sich ein stabiles Ökosystem, dass sowohl Spiel- als auch Nutzgärten sein kann.

Förderung der Biodiversität beginnt bereits bei der Gestaltung

Bereits rund 64 Prozent der Befragten finden generell naturnahe Gärten wichtig und wollen der Natur Raum schaffen. Bei der Gartenplanung gibt es unterschiedliche Elemente zur Förderung der Biodiversität, die berücksichtigt werden können. Die bestehende Grünfläche muss jedoch auch nicht von heute auf morgen radikal umgestaltet werden, damit sie den Herausforderungen gewachsen ist. Schon kleine Änderungen in der Gartenroutine, Umgestaltungen oder eine bewusste Auswahl von Pflanzen helfen, das Wasserbedürfnis des Gartens zu verringern und die Anlage widerstandsfähiger zu machen. Dies spiegelt sich auch in der Umfrage wider: 71 Prozent der deutschen Hobby-Gärtner setzen auf heimische Pflanzen bei der Gestaltung von Balkon oder Garten, 74 Prozent achten auf Insektenfreundlichkeit. Bereits 62 Prozent der Gärtner achten auf den Wasserbedarf der Pflanzen. Doch auch die Förderung eines gesunden Bodens, zum Beispiel mit Kompost oder mit dem Verzicht auf Pestizide, hilft den Grünflächen resilienter gegen den Klimawandel zu werden. Ein intaktes Ökosystem kann Wetterextreme leichter verkraften als eine Monokultur.

Schottergärten sind keine Option

Kies und Splitt als dominierendes Element, kombiniert mit vereinzelten Pflanzen – für 60 Prozent der Befragten sind die einst beliebten Schotterwüsten aus guten Gründen ein Tabu. Durch Vergrünung der Steine, Laub oder Unkraut sind sie wartungsintensiv, zudem heizen sie sich bei Sonnenschein auf, speichern die Hitze und strahlen sie wieder ab. Derart versiegelte Flächen nehmen Regenwasser nur bedingt auf, so dass sie nicht mehr zur kühlenden Verdunstung zur Verfügung stehen oder Wasser versickern kann. Sie bieten weder Nahrung noch Unterschlupf für Vögel und Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge. Ein natürlicherer Garten hingegen verlangt weniger Pflege, unterstützt die Biodiversität und dient als Klimaanlage vor dem Haus.

Eine Vorgarten-Variante, die wenig Aufwand bereitet, ist eine Kombination aus Gehölzen und Stauden. Anspruchslos, aber zu jeder Jahreszeit interessant ist beispielsweise die Felsenbirne mit weißen Blüten im Frühjahr, essbaren Früchte im Sommer und bunten Blättern im Herbst. Stauden, wie beispielsweise Lavendel, Salbei, Witwenblume oder Sterndolde sind mehrjährig, machen wenig Mühe und sind Augenweide für den Mensch, ein Festmahl für Tiere.

Ein Familiengarten für alle Sinne und Gäste

Der klassische Familiengarten ist meist eine Grünfläche, umrandet mit saisonalen Blühpflanzen, auf dem Rasen steht Spielgerät und immergrüne Hecken dienen als Sichtschutz. Diese Spielgärten können auf einfache Art robuster werden, indem sie statt ständig wechselnder Randbepflanzung auf mehrjährige, heimische Stauden setzen. Sie aktivieren die Sinne mit ihrer Farbenpracht und Düften und bieten Nahrung und Rückzugorte für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere. Bäume lockern die Struktur des Gartens auf, spenden Schatten und laden zum Klettern ein. Eine solche mehrjährige, beschattende Bepflanzung ist tief verwurzelt, hält die Erde auch bei Starkregen und ist weniger dürreanfällig.

Symbiose im Nutzgarten

Bei Nutzgärten liegt der Fokus auf der Lebensmittelgewinnung. Nutz- oder Naschbepflanzungen gelingen auch auf dem Balkon oder Terrasse, im Topf und mit platzsparenden Varianten wie Säulenobst. Auch wenn die Mehrheit der Befragten Beschränkungen bei der Wasserentnahme in Trockenperioden befürworten, nehmen sie die Bewässerung solcher Nutzflächen aus (70 Prozent). Doch wie können diese Flächen smarter gestaltet werden, so dass möglichst wenig Wasser verbraucht und Obst und Gemüse trotzdem gedeihen kann?

Robuster und vielfältiger wird der Garten, wenn zu Obst und Gemüse Pflanzen gesetzt werden, die sich gegenseitig unterstützen. Solche grünen Partner beschatten Nutzpflanzen und schützen vor zu viel Sonne, lockern den Boden oder halten Schädlinge fern. Sie bieten Insekten Nahrung und fördern so die Befruchtung der Nutzpflanzen. Die zusätzliche Pflanzung kann auch verhindern, dass bei Starkregen die Erde aus den Beeten geschwemmt wird. Beispiel für solche Teamplayer ist der Spinat, der durch seine tiefen Wurzeln einen feinen Boden für die nachfolgenden Radieschen oder Salat bestellt. Wer es dekorativ mag, pflanzt daneben noch Kapuzinerkresse. Sie spendet Schatten und die essbaren Blüten sind ein Blickfang.

Taktik und Technik

Es gibt viele Möglichkeiten, den Garten „wetterfest“ zu machen: die Auswahl der Pflanzen, die artenfreundliche Gestaltung des Gartens und auch das Speichern von Regenwasser in Regentonnen oder Zisternen. Regenwasser ist nicht nur kostenlos und schont den Geldbeutel, durch seine Weichheit ist es zudem ideal für Pflanzen. Kombiniert mit smarter Technik, wird die Bewässerung effizient. Eine Tropfbewässerung ist ideal für Balkon, Terrasse oder Garten und sorgt dafür, dass die Pflanzenwurzeln genau dort Wasser bekommen, wo sie es aufnehmen. Bei dieser Methode werden die Nährstoffe im Boden nicht in tiefere Schichten oder sogar ins Grundwasser ausgeschwemmt, sondern verbleiben in der Nähe der Wurzeln.

Ganz gleich ob mit der technischen Unterstützung oder einer anderen Gartengestaltung, wichtig ist, dass mit dem Aufbau einer Resilienz gegenüber den veränderten Gegebenheiten angefangen wird. Jeder Schritt hilft – und macht die Grünflächen nicht nur fitter, sondern auch zu einem attraktiven Lebensraum.

Quelle Text/Bild: Gardena


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